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Der Kerndatensatz Forschung - und nun? - Nutzen, Grenzen und Umsetzungsstrategien des Kerndatensatz Forschung und von Forschungsinformationssystemen

Workshop | 20./21.02.2017 | Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin

Welche Projekte werden zum Thema Elektromobilität durchgeführt? Wie viele Publikationen und Promotionen resultieren aus geförderten Projekten? Welche Preise wurden im vergangenen Jahr an die Hochschule vergeben? Angesichts der zunehmenden Auskunftsnotwendigkeiten und gesetzlichen Berichtspflichten für interne Zwecke sowie gegenüber Akteuren des Wissenschaftssystems, der Politik und auch der Gesellschaft sehen sich Hochschulen und Forschungseinrichtungen vor der Herausforderung, die hierfür benötigte Auskunftsfähigkeit her- und nachhaltig sicherzustellen.

Infolgedessen rücken Fragen der strukturierten Erfassung und Berichterstattung zu Forschungsaktivitäten und -ergebnissen sowie der Verfügbarkeit geeigneter Werkzeugunterstützung zunehmend in den Mittelpunkt der Betrachtung. So wurde mit dem Kerndatensatz Forschung (KDSF) ein Instrument zur bundesweit einheitlichen Definition und Strukturierung von Forschungsinformationen durch den Wissenschaftsrat angeregt und im Januar 2016 verabschiedet. Durch ein einheitliches Begriffsverständnis und eine standardisierte Aufbereitung der Daten soll nicht nur der Austausch innerhalb von Hochschulen und Forschungseinrichtungen, sondern auch mit weiteren Akteuren, wie etwa Ministerien, Bundes- und Landesbehörden oder Forschungsfördereinrichtungen, erleichtert werden.

Weiterhin werden mittlerweile an zahlreichen Hochschulen und Forschungseinrichtungen Forschungsinformationssysteme als Dokumentations- und Berichtswerkzeuge betrieben, eingeführt oder zumindest geplant. So unterschiedlich die Ansprüche und Ausgangssituationen an den einzelnen Institutionen sind, so verschieden sind dabei auch deren Umsetzungsansätze. Für die Einführung müssen erhebliche finanzielle und personelle Ressourcen aufgewendet, Organisationsstrukturen und -abläufe verändert und rechtliche Fragen geklärt werden. Gleichzeitig soll am Ende ein handhabbares System stehen, welches mit möglichst geringem Aufwand vielfältige Auskünfte für ganz unterschiedliche Zwecke liefert.

Vor ca. fünf Jahren fand zu diesem Themenkomplex ein Auftaktworkshop in Karlsruhe statt, der die verschiedenen Aspekte der für viele noch neuen Thematik beleuchtete. Nicht zuletzt mit der Veröffentlichung der Spezifikation des KDSF haben sich auf diesem Gebiet zwischenzeitlich zahlreiche Neuerungen ergeben. Dies bietet Anlass für eine erneute Standortbestimmung, um insbesondere Herausforderungen und Potenzial des KDSF für die Forschungsberichterstattung zu beleuchten. Im Rahmen dieses Workshops geben Vertreter aus Wissenschaftspolitik und Infrastruktureinrichtungen Impulse über mögliche Auswirkungen durch die Umsetzung des KDSF sowie die zunehmende Professionalisierung im Umgang mit Forschungsinformationen und damit verbunden der flächendeckenden Einführung von Forschungsinformationssystemen.

Im Rahmen der Veranstaltung wird diese Thematik aus den unterschiedlichen Perspektiven der verschiedenen Akteure wie Hochschulpräsidien, Bibliotheken, Ministerien und Forschungsabteilungen betrachtet. Im ersten Themenblock stehen vornehmlich wissenschaftspolitische Fragen im Fokus. In einem weiteren, praktischer angelegten Teil stehen Fragen der operativen Umsetzung  des Kerndatensatz Forschung sowie des diesbezüglichen Beitrags von Forschungsinformationssystemen im Vordergrund. Ferner ist die Veranstaltung als Forum für den offenen Austausch zu praktischen Fragen der Einführung und zum Betrieb von Forschungsinformationssystemen angelegt.

Adressatenkreis

Die Veranstaltung richtet sich an Verantwortliche und Nutzer von Forschungsinformationen und Forschungsinformationssystemen und Beauftragte zur Umsetzung des Kerndatensatz Forschung an Hochschulen und außeruniversitären Einrichtungen. Forschungsreferent(inn)en und Mitarbeitende der Stabsstellen, Verantwortliche in Bibliotheken und Rechenzentren, Vertreter(innen) von Bundes- und Landesministerien sowie alle weiteren Anwenderinnen und Anwender von Forschungsinformationssystemen sind zur Teilnahme eingeladen.

Veranstalter

Die 2011 gegründete DINI AG Forschungsinformationssysteme hat über eine Serie von Workshops und ein Positionspapier den in Karlsruhe begonnenen Erfahrungsaustausch zum Thema Forschungsinformationssysteme weitergeführt.
Das Deutsche Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) ist Rechts­nach­folgerin des IFQ, das 2016 mit dem DZHW fusioniert wurde und die Projektleitung bei der Entwicklung der Spezifikation des Kerndatensatz Forschung inne hatte.