Beispiel 5: Lehre/Seminar
CONTESTED CITIES – Berlin, Jerusalem, Belfast, Chicago
Teilnehmerkreis in Berlin: Das Seminar richtet sich an Studierende der Sozialwissenschaften im Hauptstudium, sowie an
Geographen und Stadtplaner mit Soziologie als Nebenfach. 15 Teilnehmer.
Standorte / Hauptverantwortliche / Teilnehmerkreis:
- Berlin / Humboldt-Universität
Hartmut Häußermann, Professor für Stadt- und Regionalsoziologie
Lena Schulz zur Wiesch, Diplom Sozialwissenschaftlerin
- Belfast / Queens University
Prof. Frank Gaffikin, Direktor des Urban Institute der University of Ulster
- Chicago / University of Illinois
David Perry, Professor für Stadtplanung, Direktor des Great Cities Institute
Prof. John Hagedorn, Lehrstuhl für Criminal Justice
- Jerusalem / Hebrew-University
Prof. Arie Shachar, Professor für Geographie
Dr. Daniel Felsenstein, Geograph
In jeder der vier Städte nehmen zwischen 10 und 20 Personen teil.
Hauptthemenfeld:
Das Seminar findet simultan an vier Universitäten (University of Illinois, Chicago;
Queens University, Belfast; Hebrew-University, Jerusalem und Humboldt-Universität zu Berlin) statt. Alle diese Städte können
aus sehr unterschiedlichen Gründen als „Contested Cities“, also als „umkämpfte Städte“ bezeichnet werden. Sie sind ethnisch,
religiös, sozial oder politisch gespalten, so dass sie im Kontext von Globalisierung zusätzlich mit Problemen konfrontiert
sind, die jeweils spezifische Herausforderungen an die Stadtpolitik stellen. Obwohl sich die Phänomene und auch die Intensität
urbaner Konflikte in den Städten klar unterscheiden, haben sie teilweise vergleichbare Ursachen, folgen ähnlichen Mustern und
haben vielleicht auch ähnliche Lösungsstrategien. Auf diese gilt es, hinzuarbeiten und Fragen der Generalisierbarkeit von
Problemen und Lösungen zu erörtern. Vergleiche der Lebenserfahrungen in den jeweiligen Städten: bestehen Konflikte auf der
ethnischen oder religiösen Ebene oder zwischen Generationen? Untersuchung der Rolle des Staates, und des Beitrags der Politik
als Verursacher von Spannungen und Konflikten.
- Welchen Stellenwert hatte in diesem Zusammenhang die Videokonferenz?
Zwischenergebnisse aus den parallel laufenden Seminaren konnten präsentiert werden und Erkenntnisse über die anderen Städte
diskutiert und aktualisiert werden. Konferenzen geben Input für nächste reguläre Seminarsitzungen. Nach vier Wochen erneute VK.
VK ist für die Vermittlung und den Austausch möglichst authentischer Erfahrungsberichte von großem Wert.
- Warum wurde die Videokonferenz gewählt?
Experiment in internationalem Co-Teaching mit Hilfe moderner Kommunikationstechnik. Es bestand der Wunsch, Seminargruppen
zu „verlinken“ und Studierende zu komparativen Fragestellungen zu ermutigen. Es geht um die Möglichkeit, drei andere Städte
neben der eigenen kennenzulernen, ohne ausschließlich auf die Literatur angewiesen zu sein.
- Eine kurze Einschätzung von Qualität, Nutzen und Grenzen der Videokonferenz.
Stärken: Fast alle Vorteile eines Face-to-Face Kontakts. Geringe Kosten, sehr gute Übertragungsqualität, geographische
Distanz spielt – fast – keine Rolle. Spontanität ist möglich, es können jederzeit Nachfragen gestellt werden. Teilnehmer
und Dozenten konnten sich "echter" als nur per E-Mail kennenlernen. Aktivität der Seminarteilnehmer möglich, weil zusätzlich
Chatroom eingerichtet wurde. Es besteht die Möglichkeit, schneller als beim Austausch von Texten Entscheidungen zu treffen
und Diskussionen zu strukturieren. So ist Aktualität möglich, jüngste politische Entscheidungen können erwähnt werden.
Probleme/Grenzen: Technische Probleme können eine Sitzung gefährden; bei vier Teilnehmerkreisen ist es wichtig, Koordination
und Moderation zu klären. Eine gute Vorbereitung ist sehr wichtig und ein gutes Zeitmanagement ist erforderlich. Rücksprachen
innerhalb der Teams während der Konferenz sind eher hinderlich. Seminargruppen müssen intern gut organisiert sein.
Institution: Humboldt-Universität zu Berlin / Institut für Sozialwissenschaften
Ansprechpartner: Hartmut Häußermann , Professor für Stadt- und Regionalsoziologie
Ansprechpartner: Lena Schulz zur Wiesch, Diplom Sozialwissenschaftlerin
Anmerkungen zur verwendeten Technik (Bernhard Barz, Rechenzentrum)
Konferenzort: Raum 611 Dorotheenstr.24 des Computer- und Medien-Service der Humboldt-Universität
Konferenzsystem: Polyspan Viewstation SP
Übertragung: H.323-Verbindung, alle Teilnehmer registrieren sich am Gatekeeper in Chicago und nutzen die dort eingebundene MCU
Videopräsentation: Nutzung der vorhandenen Aufprojektionsfläche
Datenpräsentation: keine
Audio: Raumbeschallungsanlage
Dauer: ca. 1,5 - 2 Stunden
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