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Forschungsinformationen & Systeme (FIS)

Das Management von Forschungsinformationen zielt darauf ab, Daten über Aktivitäten und Ergebnisse der Forschung zu erfassen und zu pflegen, diese miteinander zu verknüpfen und zu kontextualisieren sowie für eine möglichst breite Nutzung bereitzustellen. 

Die DINI AG "Forschungsinformationen & Systeme" (DINI AG FIS) bearbeitet seit ihrer Gründung in 2011 Fragestellungen, die sich im Zuge der Einführung eines nachhaltigen Informationsmanagements in Hochschulen und Forschungseinrichtungen ergeben. Ausgangspunkt für die Arbeit der DINI AG FIS sind Organisationsentwicklungsprozesse und Standardisierungen, wie sie für eine verbesserte Forschungsberichterstattung angegangen werden müssen. Dabei spielen Forschungsinformationssysteme (FIS) oft eine große Rolle. Ein weiterer Fokus liegt auf Services für Forschende, die im Kontext einer Aufbereitung und Sichtbarmachung von Forschungsleisten in Form von Forschungsinformationen mannigfaltiger Art entstehen. Auch werden Forschungsinformationssysteme heute nicht mehr nur aus dem Blickwinkel der Berichterstattung gesehen. Sie eröffnen auch Potentiale, Forschungstrends und Forschungsleistungen sichtbarer zu machen und können ein wichtiges Instrument der Außendarstellung der Leistungen des Wissenstransfers einer Organisation sein.

Die DINI AG FIS hat dazu in einem ersten Positionspapier Empfehlungen zu Einführung und Betrieb von Forschungsinformationssystemen erarbeitet. Ergänzend dazu hat die AG FIS in einer Vielzahl an Workshops den Ideenaustausch dazu angestoßen. Eine Standortbestimmung zeigt neue Standardisierungen und Trends rund um die Forschungsberichterstattung und moderne Forschungsinformationssysteme im internationalen Kontext auf.

Die Arbeitsgruppe fokussiert bei der Ausgestaltung des Themas Forschungsinformation auf folgende Themenbereiche:

Standardisierung fördern

Der KDSF - Standard für Forschungsinformation in Deutschland gilt neben der amtlichen Statistik als der umfassendste Standard für die Berichterstattung im Wissenschaftssystem in Deutschland. Die AG unterstützt durch ihre Arbeit die weitere Entwicklung des KDSF durch die Kommission für Forschungsinformationen in Deutschland (KFiD). Dazu kooperiert sie auch mit anderen DINI-AGs, z.B. im Bereich „Publikationen“ mit dem Ziel, die Kompatibilität des KDSF in Richtung Publikationsinfrastrukturen zu fördern.

Interoperabilität steigern

Mit Hilfe persistenter Identifikatoren lassen sich unterschiedliche Informationsobjekte eindeutig und dauerhaft referenzieren. Sie spielen eine bedeutende Rolle für die Anreicherung und Verknüpfung von Forschungsinformation. Die AG greift aktuelle Entwicklungen (z.B. ORCID als Autor:innenidentifier, ROR als Identifier für Organisationen) auf und diskutiert ihre Anwendung mit der Community.

Sichtbarkeit und Offenheit als Forschungsleistung anerkennen

Der aktuelle Diskurs zur Open Science blickt auf die Bereiche wissenschaftliches Arbeiten, Infrastruktur, Beteiligung der Öffentlichkeit, Messbarkeit, Demokratisierung und pragmatische Umsetzbarkeit. Für das Management von Forschungsinformationen gibt es vor allem im Bereich der »Messbarkeit« schon sehr konkrete Anforderungen. Für die Erfassung und Bewertung von im Sinne von Open Science ent­standenen Forschungsergebnissen gibt es bislang noch keine übergeord­nete Systematik in den FIS. Im Kontext von Open Science gewinnen Forschungsprofile in ihrer Schnittmenge zu FIS an Bedeutung.

Informationstiefe erschließen

Im Zuge des kulturellen Wandels entstehen in der Wissenschaft stets neue Formate und Methoden für den Austausch von Ergebnissen und Informationen. Forschungsdaten und deren Management (FDM) sind ein viel diskutiertes Beispiel. Die AG begleitet die Entwicklungen der Verzahnung von FDM und FIS insbesondere bei KDSF-konformer Metadatenstandards zur Erfassung von Forschungsdaten. Die AG verzahnt sich dazu mit aktuellen nationalen (NFDI) und internationalen (EOSC) Diskursen und spiegelt sie mit ihrer Community.

Personal und neue Berufsprofile entwickeln

Die Aufgabe der Forschungsberichterstattung bringt die Entwicklung von Kompetenzprofilen für spezialisierte Beschäftigte im Bereich Forschungsinformationsmanagement mit sich und man beobachtet eine zunehmende Professionalisierung neuer Berufsbilder und Aufgabenprofile.

Arbeitsmodus

Die Grundlagen für die Empfehlungen der DINI AG FIS werden in offenen Workshops mit externen Expert:innen erarbeitet. Zum Diskurs eingeladen sind Stakeholder einer effizienten institutionellen Forschungsberichterstattung: Wissenschaftsmanagement, Bibliotheken, Rechenzentren sowie Wissenschaftler:innen. Die Ergebnisse werden u. a. im Blog der DINI AG FIS und EPUB  veröffentlicht bzw. sind in der Community der DINI AG FIS auf der Zenodo Community Collection "Research Information Systems" verlinkt. Darüber hinaus fungiert die DINI AG FIS als Kontaktstelle für weitere Organisationen und Arbeitsgruppen auf nationaler und internationaler Ebene (u. a. the international organisation for research information euroCRIS, KFID), die sich mit der Thematik befassen.

Dr. Stefanie Nagel, Universitätsbibliothek Technische Universität Freiberg

E-Mail: Stefanie.Nagel@ub.tu-freiberg.de

Philipp Steglich, Leibniz-Gemeinschaft

E-Mail: steglich@leibniz-gemeinschaft.de