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Abstracts

Optionen der Lernraumgestaltung – Perspektiven für eine Neuorientierung

Prof. Dr. Richard Stang, Co-Leiter des Learning Research Centers der Hochschule der Medien Stuttgart

Der „Shift from Teaching to Learning“ stellt neue Anforderungen an die Organisation physischer Lernräume. Weltweit werden deshalb Lernumgebungen an Universitäten und Hochschulen neu gestaltet. Dies gilt sowohl für Lehrräume als auch für Raumsettings, die für selbstorganisiertes Einzel- und Gruppenlernen genutzt werden, wie z.B. in Bibliotheken. Die flexible Anpassung an sich verändernde Lehr-/Lernkontexte spielt dabei eine bedeutende Rolle. Anhand internationaler Beispiele sollen in dem Vortrag Optionen der Gestaltung vermessen werden. Dabei werden Herausforderungen und Lösungsoptionen vorgestellt und in aktuelle Forschungsergebnisse eingeordnet.

Prof. Dr. Richard Stang ist Professor an der Hochschule der Medien Stuttgart (HdM). Er leitet gemeinsam mit Prof. Dr. Frank Thissen das Learning Research Center der HdM (www.learning-research.center). Arbeitsschwerpunkte sind u. a. Lernwelten, Bildungs- und Kulturzentren, Lernarchitektur, Medienentwicklung, Medienpädagogik und Innovationsforschung. Er leitet derzeit u.a. ein Forschungsprojekt zur Lernwelt Hochschule. Er berät Einrichtungen bei der Gestaltung von Lernräumen. Beim De Gruyter-Verlag gibt er die Reihe „Lernwelten“ heraus.

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Lernraumgestaltung als hochschulstrategische Herausforderung. Innovationstreiber bei der räumlichen Übersetzung des "Shift from Teaching to Learning"

Dr. Katja Ninnemann, Mitarbeiterin an der SRH Higher Education in Heidelberg

Technologische Entwicklungen und die damit einhergehende Forderung zur Digitalisierung der Hochschulbildung sowie Erkenntnisse der Lehr- und Lernforschung zur Wissenskonstruktion implizieren grundlegende Veränderungen bei der Gestaltung des Lernraums Hochschule. Mit dem Beitrag werden Lernraumgestaltungsmaßnahmen und -prozessen von fünf innovativen Hochschulen aus Deutschland, Österreich, Schweden, Großbritannien und den USA vorgestellt. Anhand der dargelegten Forschungserkenntnisse sollen mit den Teilnehmern Herausforderungen und Chancen bei der Gestaltung von hochschulischen Lernumgebungen diskutiert werden.

Dr. techn. Dipl.-Ing. Katja Ninnemann ist als planende, beratende und forschende Architektin im Themenfeld Corporate Learning Architecture an der SRH Higher Education GmbH tätig. Dabei gestaltet und untersucht sie unter Berücksichtigung organisationaler, sozialer und räumlicher Aspekte innovative Lern- und Arbeitswelten an Hochschulen, Unternehmen und Institutionen.

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Kooperation und Nutzerbeteiligung in der strategischen Lehr-Lernraumentwicklung. Erfahrungsbericht des Karlsruher Instituts für Technologie

Friederike Hoebel (Lernraumkonzeption, KIT-Bibliothek)

Die Konzeption neuer Lernumgebungen stellt eine Herausforderung an räumliche Ressourcen, administrative Zuständigkeiten und etablierte Planungsprozesse dar, der nur durch überinstitutionelle Zusammenarbeit begegnet werden kann. Wer sind Innovationsträger in diesem Veränderungsprozess? Welche Stakeholder sollen eingebunden werden? Wie sind langfristige Zuständigkeiten zu planen? Aspekte der campusweiten und kommunalen Kooperation und Nutzerbeteiligung sollen am Bespiel des Karlsruher Instituts für Technologie vorgestellt werden.

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Vernetzte Wissensräume kuratieren

Dr. Renke Siems, Leiter der Abteilung Benutzung der Universitätsbibliothek Tübingen

Sich als Wissensort in digitalen Informationsumwelten zu positionieren, ist kein Job für Solisten, vielmehr ist die Schaffung integrierter Dienstleistungen eine zentrale Aufgabe. Vielfach gibt es auf dem Campus wichtige Kompetenzen, die jedoch nicht über die Ressourcen verfügen, sich angemessen zu zeigen. Gleichzeitig verfügt die Bibliothek über Ressourcen und Fähigkeiten, hat aber wiederum nicht diese spezialisierten Kompetenzen. Als zentraler Anlaufpunkt für Studierende kann sie aber Lernumgebungen als Wissensräume kuratieren, die diese Kompetenzen mit ihren eigenen Fähigkeiten in Beziehung zueinander setzen und dadurch Befähigung und Freiheit der Nutzer stärken.

Dr. Renke Siems ist Benutzungsleiter an der Universitätsbibliothek Tübingen. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Lernortentwicklung, Auswirkungen der digitalen Transformation auf physische Räume, Personal- und Organisationsentwicklung, Informationskompetenz und Open Educational Resources. Publikationen unter https://www.researchgate.net/profile/Renke_Siems

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"Größter Anbieter von studentischen Lernorten auf dem Campus": Lernraumentwicklung an der Leuphana Universität Lüneburg

Anne Christensen, stellvertretende Direktorin des Medien- und Informationszentrums der Leuphana Universität Lüneburg

Im Medien- und Informationszentrum (MIZ) der Leuphana Universität Lüneburg läuft aktuell die Zusammenführung aller Arbeitsplatz- und Beratungsangebote für Studierende in der Bibliothek, wo die vormalige Informationstheke zu einer integrierten Anlaufstelle für alle Angebotsbereiche des MIZ umgewandelt wird. Außerdem entstehen in ehemaligen Garderoben- und Lagerflächen PC-Pools und Gruppenarbeitsräume.

Darüber hinaus bestehen zwei weitere Planungsvarianten für die campusweite Lernort-Entwicklung, unter der konzeptionellen Leitung des MIZ. In enger Zusammenarbeit mit dem hauseigenen Gebäudemanagement werden hierfür derzeit verschiedene Flächen und mögliche Nutzungskonzepte evaluiert. um perspektivisch eine große Bandbreite an unterschiedlichen Arbeitsorten mit einer einheitlichen gestalterischen Handschrift entstehen zu lassen.

Anne Christensen ist stellvertretende Direktorin des Medien- und Informationszentrums der Leuphana Universität Lüneburg und dort für den Bereich Informationsdienste verantwortlich. Neben dem Thema Lernort beschäftigt sie sich aktuell mit Fragen der Organisationsentwicklung in Benutzungsabteilungen sowie bereits seit vielen Jahren mit den Themen Discovery, Informationskompetenz und Auskunftsdienst.

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Hochschulbibliothek der Technischen Hochschule Mittelhessen -  unsere tägliche Herausforderung

Ingrid Sand, Andrea Thiel, Hochschulbibliothek Technische Hochschule Mittelhessen (THM)

In den Jahren 2014 bis 2017 wurde die Hochschulbibliothek der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) an beiden Bibliotheksstandorten saniert. Daraus ergab sich die Chance und die klare Verpflichtung, grundlegend über eine Neukonzeption der Hochschulbibliothek nachzudenken. Zum neuen Konzept gehört der Wandel von einer bestandszentrierten Freihandbibliothek mit großem Ausleihbestand zu einer nutzerorientierten Bibliothek mit Präsenzbestand. Die konsequente Ausrichtung der begrenzten Bibliotheksflächen zum Lernort ist gelungen. Vielfältige Unterstützungsangebote zum wissenschaftlichen Schreiben werden unter dem Namen Lernort+ angeboten. Heute wird die Entwicklung des Lernortes als Daueraufgabe gesehen, die alle Bibliotheksbereiche tangiert und eine hohe Flexibilität vom Personal erfordert.

Ingrid Sand ist Leiterin der Hochschulbibliothek der Technischen Hochschule Mittelhessen. Aktuell beschäftigt sie sich mit der Standardisierung und Weiterentwicklung bibliothekarischer Dienstleistungen unter Einbeziehung der dafür notwendigen virtuellen und realen Lernräume.
Andrea Thiel leitet die Bibliothek am Standort Friedberg und ist Mitglied der Bibliotheksleitung.Ihr Aufgabenschwerpunkt ist die Förderung von Informations- und Schreibkompetenz. Homepage: www.thm.de/bibliothek