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OARR

Open Access Repository Ranking (OARR.org) war eine Website, auf der Repositorien von Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen aus Deutschland, Österreich und Schweiz auf Basis eines umfassenden Kriterienkatalogs hinsichtlich ihrer organisatorischen Rahmenbedingungen, ihres Inhalts (Dokumente und Metadaten) sowie der von ihnen angebotenen Mehrwertdienste beschrieben und gerankt wurden (2014–2015). Das Ranking beruhte auf einer dafür entwickelten Metrik, die komplementär zum DINI-Zertifikat die Entwicklung qualitätsgesicherter, hochwertiger und beispielsweise hinsichtlich der Langzeitverfügbarkeit vertrauenswürdiger Dienste durch wissenschaftliche Einrichtungen ermöglichte.

Die Datenbasis für die ermittelten Eigenschaften der Repositorien, auf deren Grundlage das Ranking erstellt wurde, stammte aus der Studie “2014 Census on Open Access Repositories in Germany, Austria und Switzerland” (2014 Census). Der 2014 Census beinhaltete eine intellektuelle qualitative Analyse der Websites von Repositorien, eine automatisierten Validierung der Metadaten-Schnittstelle des jeweiligen Repositoriums und eine Online-Umfrage. Jedes Repositorium hatte eine Profilseite, auf der Informationen über das Repositorium sowie die Performance im Ranking gefunden werden konnten. Darüber hinaus wurden auf der OARR-Website allgemeine Statistiken zum Ranking angeboten (z. B. zur Anwendung bestimmter Software für Repositorien), die für Betreiber interessante Rückschlüsse auf Trends in der Repository-Entwicklung zuließen.

Das Ranking in den Jahren 2014 und 2015 wurde im Rahmen der größten deutschsprachigen Open-Access-Konferenz veröffentlicht (Open-Access-Tage). Das Ranking wurde zuvor in einem Zeitraum von vier Monaten durch das OARR-Team ermittelt. Die erste Version des Rankings basierte auf den Daten des 2014 Census. Für jede weitere Version des Rankings waren die Betreiber aufgefordert, die bereits zu ihrem Repository verfügbaren Informationen über ein Online-Formular zu prüfen und ggf. zu ergänzen bzw. zu aktualisieren. Daneben wurden gemäß der automatisierten Prüfung der Metadaten-Schnittstellen aus dem 2014 Census auch automatisiert Daten zu den einzelnen Repositories erhoben. Zusätzlich hat die Bielefeld Academic Search Engine (BASE) weitere Daten geliefert. Die automatisiert und manuell erhobenen Daten wurden durch das OARR-Team geprüft. Diese Qualitätssicherung war Kernaufgabe und Aushängeschild von OARR.

Die dem Ranking zu Grunde liegende Metrik war und ist offen. Das bedeutet, dass die Community der Repositorienbetreiber, Forschungsförderer und Wissenschaftler*innen über ein Voting-Tool mitbestimmen konnten, nach welchen Kriterien und mit welcher Gewichtung die Repositorien gerankt werden. Dieser Ansatz einer offenen Metrik förderte durch seine Transparenz und Beteiligung der Community die Akzeptanz und Legitimität von OARR.

Aufgebaut wurde OARR durch Mitarbeiter*innen von Prof. Dr. Peter Schirmbacher am Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft sowie des Computer- und Medienservice der Humboldt-Universität zu Berlin. Die ehrenamtlich tätigen Mitarbeiter*innen waren durch die DINI-AG Elektronisches Publizieren vernetzt. Projektpartner war die Universitätsbibliothek Bielefeld mit der Bielefeld Academic Search Engine (BASE).

Aufgrund mangelnder finanzieller Förderung lief OARR trotz positiver Resonanz der Repositorienlandschaft nach dem Jahr 2015 ersatzlos aus.

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