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5. DINI/nestor-Workshop "Werkzeuge für Forschungsdaten: Bedarf und Integration in Forschungs- und Datenmanagementprozesse"

Um Forschungsdaten wissenschaftlich sinnvoll nutzen und managen zu können, sind digitale Werkzeuge notwendig. Nicht nur weil digitale Daten ein System von Hard- und Software voraussetzen, sondern weil Forschungsdaten und digitale Werkzeuge in der Kette von wissenschaftlichen und organisatorischen Arbeitsabläufen zwei Seiten derselben Medaille sind. So wie Forschungsdaten etwas erfordern, mit dem sie z.B. erfasst, prozessiert und ausgewertet werden, so benötigen Werkzeuge etwas, das sie erfassen, prozessieren oder auswerten. Der Workshop der DINI/nestor AG Forschungsdaten an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel möchte diese vielleicht zuletzt vernachlässigten Werkzeuge und ihre Integration in Forschungs- und Datenmanagementprozesse in den Blick nehmen.

Der Bedarf an Werkzeugen für DatenmanagerInnen und WissenschaftlerInnen ist sehr breit und reicht von einfachen Cloud-Speicherwerkzeugen bis hin zu spezialisierten Dokumentationswerkzeugen. Aber während beim Angebot von Speicher Infrastruktureinrichtungen große Konkurrenz von kommerziellen Anbietern haben und es immerhin etablierte Angebote und generische Werkzeuge gibt, scheint es in vielen anderen Bereichen wie z.B. für Dokumentation und Vergabe von Metadaten nichts Vergleichbares zu geben. Liegt das daran, dass der konkrete Bedarf nach Werkzeugen – abgesehen davon, dass er groß und breit ist – nicht besonders gut verstanden ist? Es wurden und werden in einer Reihe von Förderprogrammen und unter unterschiedlichen Schlagwörtern wie eScience, Grid und virtuellen Forschungsumgebungen viele, z.T. generische Werkzeuge entwickelt, die das wissenschaftliche Arbeiten unterstützen sollen. Sie rücken aber nur selten Forschungsdaten selbst in den Mittelpunkt und zudem scheint der Erfolg dieser Werkzeuge begrenzt und auf spezielle Arbeitsabläufe oder auf spezielle Kontexte beschränkt zu sein. Wie können Werkzeuge erfolgreich in unterschiedliche Forschungs- und Datenmanagementprozesse integriert werden, ohne die Prozesse und Arbeitsweisen vorzugeben? Und schließlich ist klar, dass es für Infrastruktureinrichtungen sehr aufwändig wäre, für jede Teildisziplin und für individuelle Workflows eigene Werkzeuge zu entwickeln und bereitzustellen. Wo können sich Infrastruktureinrichtungen hier sinnvoll einbringen?

Für den Workshop erbitten wir Vorschläge für Präsentationen und Breakout-Sessions, die sich mit dem Thema Werkzeuge für Forschungsdaten in Forschungs- und Datenmanagementprozessen beschäftigen. Neben den oben genannten Fragen können z.B. behandelt werden:

  •     Welche Erfahrungen gibt es mit Werkzeugen zum Forschungsdatenmanagement? Was hat sich bewährt und was nicht?
  •     Welcher konkreter Bedarf besteht bei DatenmanagerInnen und WissenschaftlerInnen nach Werkzeugen zum Forschungsdatenmanagement? Was sollte in jedem Portfolio/”Werkzeugkasten” einer Infrastruktureinrichtungen enthalten sein?
  •     Wie können generische Werkzeuge entwickelt werden, die nicht nur in sehr speziellen Arbeitsabläufen und Disziplinen nützlich sind, sondern auch in einer Vielzahl individueller Kontexte einsetzbar sind? Gibt es Best Practices oder allgemeine Kriterien?
  •     Wo ist die Grenze für generische Angebote und wo fangen disziplinspezifische Lösungen an? Wie kann bei spezifischen Lösungen die nachhaltige Nutzbarkeit von Daten und der dazugehörigen Werkzeugen garantiert werden?
  •     Ist es möglich und überhaupt sinnvoll, mit den kommerziellen Anbietern generischer Werkzeuge zu konkurrieren, die von WissenschaftlerInnen auch für das kollaborative Arbeiten an Forschungsdaten benutzt werden? Wie ist die Langzeitperspektive beim Einsatz von kommerziellen Werkzeugen?